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Telefon?
Züri West, das ist nicht nur eine Schallproduktionslabel, sondern auch ein Bündel von ein
paar hundert Altpapierseiten, namens Telefonbuch 18. Ein eben solches hat
es in den letzten Tagen wieder neuster Ausgabe in unsere Briefkästen geschneit, denn
jeder, der ein Klingelkastenanschluss bei sich zu hause hat, hat Anrecht auf solch
Stapel, dessen Entsorgung ja unterdessen nicht mehr Fernsehapparate für
Behinderte hervorbringt.
Das Anrecht wurde insofern in letzten Jahren kleiner, als dass Zürich nicht mehr nur
in Agglo - Nichtagglo unterteilt ist, sondern, wie Berlin anno dazumal, in Ost und West.
Aber auch so bin ich jetzt stolzer Besitzer der Information über die Telefonanschlüsse
von ein paar dutzend Gemeinden. Das Verzeichnis verfettet allerdings zusehends, da die
Telecom den bezahlten Fettdruck von Adressen als neue Nahrungsquelle entdeckt haben.
Eine weiter Verdickung des Telefonbuchs findet rund um das Verzeichnis statt. Etwa 150
Glazpapierseiten finden sich vor dem Verzeichnis. Diese sind auch nötig, um die umfassende
Diensleistungsangebot der Telecom aufzunehmen. Denn deren sind viele: Telefone in allen
Varianten, Faxe in allen Lautstärken, Buchstabensalat wie ETV, CDROM, CONNECT 5555 (TM).
Aber das ist noch lange nicht alles.
Schädlich fürs Gehirn sollen die tragbaren Telefönchen ja sein, für meines ist
deren Angebotsvielfalt auf alle Fälle verwirrend: Natel C (TM), Natel C private (TM),
Natel city (TM), Natel D swiss (TM), Natel D easy (TM), Natel message (TM) und
Natel data (kein TM?) - nicht zu verwechseln mit Datel, was etwas völlig anderes ist.
Wem ein gewöhnliches Natel noch zu proletisch ist, für den gibts dann SpeedCom, Euteltracs
und Inmarsat, die funktionieren per Satelit. Aber auch auf dem Boden gibts Nobles, wer
SwissNet (ISDN) zu schnöde findet, kann auch auf SwissLink Plus oder SwissWAN
umsteigen. Wahnsinn, was?
Insgesamt war das Telefonbuchlesen noch nie so spannend wie heute, aber es auswendig
zu lernen wird immer schwieriger.
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