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Lokalradioentscheid: eine erwartete Katastrophe
So. Endlich. Der Bundesrat, die zuständige Behörde für mediale Meinungsäusserung (ein
Widerspruch in sich) hat entschieden, welcher der sieben Bewerber die vierte Zürcher
Lokalradiokonzession erhält. Es war, wie zu erwarten war, nicht Biwidus-Kumpel Xaris
unprofessionelles, aber interessantes Magic FM, auch nicht der
allmächtige Schawinski-Medientrust mit seinem Opus Radio, auch
nicht das religiöse Omega FM, auch nicht das kapitalistische
Business Radio und auch nicht die drei kommerziellen
Bewerber, nein, es war das angeblich multikulturelle Radio Tropic. Gäähn.
Was soll mensch jetzt davon halten? Aufgrund der bestehenden Angebote war die Entscheidung
wohl und leider richtig. Bei den einen haperte es an einem extrem minderheitigen
Konzept (Opus, Omega e.a.), bei anderen an der wirtschaftlichen Machbarkeit (die Kommerzsender),
bei den letzten an der fehlenden Fähigkeit (Magic). Und obwohl auch Tropic eine Minderheit
anspricht und trotzdem mit einem langweiligen Easylistening Sound in Sachen Oede den
bestehenden Kommerzsendern Ehre macht, wars wohl doch die beste Alternative.
Tropic spielt den ganzen Tag Rieselsound der völlig inhaltlosen Sorte, aber halt Unterhaltungssound.
Und das kommt heute an. Trotzdem ist es nicht voll Kommerz (zumindest nicht finanziell).
Darum hat Moritz national wohl diese Alternative vorgezogen und die echten Jungen (i.e. die,
die lieber härteres und undergroundigeres hören) vor den Kopf gestossen. Aber da diese eh
keine Bewerber hatten, ist das kein Wunder. Wir Anti-Kommerzer sind halt ein bisschen zu kurz
gekommen bei diesem Durchgang. Wir kommen wohl erst zum Zug, sobald jeder und jede Radio machen
kann. Ich freue mich darauf.
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