zur Frontseite
27.11.19

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Pop Me Gallus

Wegen meiner Herkunft als Sanggaller möchte ich diese Woche über DAS Ereignis schlechthin der letzten Woche aus St. Gallen schreiben. Es handelt sich dabei um die Plattentaufe des neuen Samplers Pop Me Gallus, auf welchem sämtliche namhafte Bands aus der Ostschweiz eine Kostprobe ihres Könnens zum Besten geben. Diese Plattentaufe fand am Freitag, den 24. November 1995 in der Grabenhalle (sprich: Grabähallä) statt.

Bei den auftretenden Bands handelte es sich um Pick up the pieces, Right or Wrong?, Birds of Paradise, Starglow Energy, Roman Games, Mumpitz und Loge. Geplant waren jeweils 20 Minuten Spielzeit abgelöst von einer viertelstündigen Umbauphase, welche vom Ansager jeweils Hungerpause genannt wurde. Die Bands traten dann auch in der Folge auf, wie sie weiter oben aufgezählt worden sind. Den Anfang machten Pick up the pieces. Diese ausgesprochene Funk-Band mit Jazz-Einflüssen heizte dem Publikum schon mal gehörig ein. Akzente setzten dann die sich abwechselnden Gastsänger, welche immer gut mit der Band harmonierten. Im aufgeführten Repertoire von Pick up the pieces fehlte schliesslich auch nicht die Coverversion des gleichnamigen Songs.

Acid Jazz war dann auch der Stil der nächsten Gruppe Right or Wrong? (Man könnte direkt meinen, dass sich dieser Musikstil in St. Gallen wie in anderen grossen Städten wie Zürich, Paris oder London voll etabliert hat). Auch diese Band konnte mit ihren eingänglichen Acid-Jazz Songs überzeugen. Ich denke sowieso, dass es ein guter Schachzug der Organisatoren war, mit Funk anzufangen, um so das Publikum in Stimmung zu bringen.

Nach Right or Wrong? war dann ein Stilbruch fällig; es kamen nämlich die Birds of Paradise auf die Bühne. Somit war dann auch Hard-Rock angesagt. Trotz Auflösungsgerüchte im Frühsommer dieses Jahres zeigte sich die Band auf der Bühne harmonischer als je zuvor. Das kann einerseits am neuen Drummer liegen oder andererseits auch am neuen kurzen Haarschnitt des Sängers. Obwohl die Band etliche Coverversionen von den Stones über die Black Crows zu Aerosmith im Repertoire besitzt spielten sie in ihren zwanzig Minuten nur eigene Songs, welche aber die gleiche Power besassen, wie die von ihnen gespielten Covers. Der Sänger der Paradiesvögel konnte es sich dann auch nicht während des Auftrittes verkneifen, seine berühmten Mick Jagger Bewegungen zum Besten zu geben. Kaum war der letzte Kracher der Birds ausgeklungen begab sich das Publikum auf eine Zeitreise in die 70-er Jahre mit der Starglow Energy. Die Starglow Energy sind eine seventies-Revial Band besten Kalibers. Ihre Musik lässt sich am besten mit derjenigen von Emerson Lake and Palmer mit einem kleinen Schuss Monster Magnet vergleichen. Neben der ziemlich upgespacten Musik war dann auch ihr Keyboard ziemlich abgefahren. Es handelte sich um ein Riesen-Ding, hinter dem der sitzende Keyboarder fast nicht zu sehen war.

Auch die nachfolgende Band Roman Games hatte ein ziemlich abgefahrenes Keyboard, aber trotzdem nicht so abgefahren, wie das der Starglow Energy. Der Sound war in Ordnung. Es handelte sich um den typischen Stil einer schweizerischen Garagenband. Des weiteren handelte es sich um das letzte Konzert des Bassisten, aber nicht um das letzte Konzert der ganzen Band.

Nun ging es langsam gegen den Höhepunkt des Abends. Mumpitz waren an der Reihe. Diese zur Zeit erfolgreichste St. Galler Band hat bereits zwei CD's herausgegeben (Zirkus und vo zit zu zit) und vor etwa drei Jahren den Volksbankrock-Wettbewerb gewonnen. Obwohl der Sänger erkannt hat, dass sich St. Galler-Deutsch nicht so gut für Songs eignet (eine harte Einsicht, eines der grössten Verfechter des St. Galler-Deutsch in der Musik), kündigte er an, sich nicht zu ändern, und weiterhin in der gleichen Sprache zu singen wie zuvor. Das Konzert liess dann auch die Professionalität dieser Band durchschimmern. Mumpitz gaben nämlich einen zwanzigminütigen Medley mit ihren bekanntesten Songs zum Besten, worin auch ihr bester Song, Zigi ohni Füür gefehlt hat. Mit Bestimmtheit war der Auftritt von Mumpitz einer der Höhepunkte dieses Abends. Dieses Konzert war dann auch das vorletzte von Mumpitz bis ins Jahr 1997. Erst dann werden sie wieder live zu bewundern sein.

Zum Schluss kam dann die für mich beste Gruppe des Abends und zwar Loge aus dem Appenzellerland. Auch diese Band hat bereits zwei CD's draussen. Sie waren meiner Meinung nach die Besten, weil sie mit der neuen CD, von welcher sie die meisten Songs gespielt haben, den innovativsten Sound des ganzen Abends geliefert haben. Beim Sound handelt es sich um eine Mischung aus den Happy Mondays und Senser. Auch waren sie die Einzigen mit einer integrierten Lichtshow. Eigentlich war es nur ein Stroboskop, aber das allein schaffte eine geniale Atmosphäre. Abschliessend lässt sich sagen, dass das Publikum in der gut gefüllten Grabenhalle (=Grabähallä) ein sehr gutes Konzert mit den bekanntesten Bands der Umgebung gesehen hat, welches in der nächsten Zeit seines gleichen in der Ostschweiz suchen muss (zumindest bis zum nächsten Open-Air St. Gallen).



)