Metallica laden nach
Nur noch vier Mal schlafen und dann steht die neue Metallica mit dem
sinnigen Titel Reload in den Plattenläden. Wem das zu lange war, der
konnte sich letzten Mittwoch im Luv einen Vorgeschmack holen. PolyGram lud
zur Release-Party und die Metallimaniacs kamen. Ausserdem auch noch der
obligate Haufen JournalistInnen. Erstaunlich war die massive Präsenz der
Ernst-Leute. Ich habe ja gar nicht gewusst, was für eine Armee von
Schreiberlingen beim Ernst tätig sind!!!
Im Luv warteten dann alle Anwesenden auf die offizielle Eröffnung des
Abends, während dezent im Hintergrund bereits Stücke aus dem neuen Album
liefen. Der Anfang war demgegenüber massiv, und zwar als schweizerische
Premiere des Clips von The Memory Remains , der neuen Single. Schön
inszenierter Video, aber man sah auch deutlich die Veränderung bei
Metallica. Das waren nicht mehr die vier Jungs, mit denen man abstürzen
konnte, sondern solide Millionäre, die versuchen ihren Sound
weiterzuentwickeln.
Sound? Zumindest alle orthodoxen Metallica-HörerInnen werden enttäuscht
sein. Reload beschreitet den Weg, welchen das Vorläuferalbum Load
eingeschlagen hat, aber nuancierter, besser abgemischt und mit mehr
Spielraum für den Bass.
Doch der Abend war mit dem Memory Clip nicht gelaufen. Es ging im gleichen
Stil weiter: Ein Grussvideo von Lars Ulrich wurde abgespielt, obwohl
gemäss PolyGram : Metallica gerne an dieser Party anwesend gewesen wären,
aber verhindert seien . Die Folge dieses Statements war ein heiteres
Gelächter im Saal. Das realistischere war dann aber die Ankündigung
Ulrichs, dass sie im nächsten Sommer Europa betouren werden. Man darf
gespannt sein.
Als Vorgeschack auf die Live-Qualitäten der vier Kalifornier kam die
geneigte Zuhörerschaft in den Genuss eines einstündigen Live-Videos von
der letztjährigen Tour. In diesem Video zeigen die Metaller dann auch auf
eindrückliche Weise, dass auch in den neuen, weicheren Songs ein
Härtepotential erster Güteklasse steckt.
Dieses Härtepotential wird aber auch auf Reload eher im Hintergrund
vorhanden sein. Obwohl die Songs einen kompakten Eindruck machen, lässt
der Titel Unforgiven II ein bisschen Unbehagen aufkommen. Um aber mit
James Hetfield, dem Sänger zu sprechen: We play music, and you either
really like that music or you don t. And we do. und genau das merkt man.
Deswegen: No worries, mate. We will like it, too.
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